Space-Shuttle in Edwards

Wegen schlechtem Wetter im Sonnenstaat Florida wurde die Rückkehr des Shuttles Discovery
zum Testfluggelände Air Force Base Edwards in die kalifornische Wüste umgeleitet.




Die Zufahrt zu dem riesigen militärischen Sperrgebiet (nordwestlich von Barstow) ist jedoch nur auf Regionalkarten verzeichnet. Die Einöde ist deshalb interessant, da der ausgetrocknete Salzsee nach jedem Regenguss zu einer spiegelglatten Oberfläche wird. Die absolut ebene Fläche mit über 5 km langen Landebahnen ist dann für Hochgeschwindigkeitstests und Erprobungen von (geheimen) Fluggeräten ideal.


Da sich das Shuttle Discovery bereits im Anflug befand, war der Salzsee leider komplett abgeriegelt. Dafür durfte man jedoch den Shuttle-Simulator besichtigen, mit dem die Crew hier zuvor die Landung trainierte.



Um 10 Uhr wurde die Landung in Edwards im Fernsehen für 14:15 Uhr bekanntgegeben. Zwischen 12 und 14 Uhr füllte sich die provisorisch wirkende Tribüne. Über Bahnhofslautsprecher war dauerhaft der Bordfunk zu verfolgen.

Dann ging Alles recht schnell. Zwei Überschall-Knalls waren zu hören. Im Rücken der Tribüne schwebte das Shuttle ein; zog sogleich eine 180°-Kurve und setzte pünktlich (leider weit entfernt) auf.




Knapp 90 Minuten nach der Landung fuhr dann der NASA-Transporter mit den winkenden Astronauten vorbei.



Etwas abseits auf dem Gelände stand auch schon die Spezialausführung der Boing 747 mit den gewaltigen Befestigungsstützen. Der spektakläre Rücktransport des Shuttles zum Startplatz nach Cape Canaveral in Florida wurde später im Fernsehen gezeigt.




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Update: März 2003



Bei einer Raumfahrt-Ausstellung 2003 wurde u. a. auch eine Kachel des Space Shuttles Columbia gezeigt. Das erstaunliche Kachelmaterial widersteht Temperaturen von 1.600 °C ist dabei extrem dünn und super leicht. Allerdings ist es auch sehr schlagempfindlich, so dass bereits bei starkem Druck mit dem Daumen etwas abplatzen kann.


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Update: August 2005


Nach dem Startunglück der Challenger (zu dt. "Herausfoderung") und dem Absturz der Columbia besteht die einst stolze US-Space-Flotte jetzt nur noch aus drei Shutteln (Atlantis, Discovery und Endeavour). Nach zwei Jahren vollständiger Weltraumpause und einer 14-tägigen Zittertour im All ist die Discovery nun wieder auf ihrer "alten Spur" von 1994 gelandet. - Bei den Amerikanern gibt es also seit 11 Jahren technisch nichts Neues. Wer behauptet da eigentlich mal auf dem Mond gewesen zu sein?

USA, Kalifornien, Air Force Base Edwards
Hugh L. Dryden NASA Flight Research Center
Fotos 20. September 1994 - TV-Bilder 9. August 2005

Links: ILA 2000/2004, Raumfahrt in 3D , Sigmund Jähn

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